Wenn Sie ein Haus bauen lassen, sollten Sie sich gegen bestimmte Risiken absichern. Verschiedene Versicherungen übernehmen das.
Wenn auf Ihrer Baustelle ein Unfall oder ein Schaden passiert, dann kann das schnell richtig teuer werden. Die finanzierenden Banken fordern deshalb häufig ohnehin ein Mindest-Versicherungspaket. Aber die richtige Absicherung hängt auch von dem gewählten Bauvertragsmodell ab.
Welche Bauversicherungen Sie benötigen
Es gibt viele Aspekte, die Sie bei der Wahl der richtigen Versicherungen beachten müssen - ein Überblick:
- Unterscheidung selbst bewohnt/vermietet: Zunächst macht es einen Unterschied, ob Sie eine Immobilie selbst bewohnen oder vermieten. Planen Sie zum Beispiel eine kleinere Sanierungsarbeit, dann kann es bei einer selbst genutzten Immobilie der Fall sein, dass Ihre private Haftpflichtversicherung Personen-, Sach- und Vermögensschäden abdeckt. Bei umfangreicheren Bauvorhaben und auch bei Immobilien als Kapitalanlage müssen Sie auf eine separate Police oder eine Zusatzpolice zurückgreifen. Haftpflichtversicherungen haben zum Beispiel eine Deckungssumme von 5, 10 oder mehr Millionen Euro - je mehr, desto besser.
- Unterscheidung Bauträger/Selbstbauer: Auch macht es einen großen Unterschied, ob Sie im Rahmen eines Verbraucherbauvertrags oder eines Bauträgervertrags Ihre Immobilie errichten. Denn: Wenn ein Bauträger baut, haftet dieser für alle Schäden auf und durch die Baustelle; Sie müssen sich hier nicht um eine eigene Absicherung kümmern. Sind Sie hingegen selbst aktiver Bauherr, beauftragen Architekten und Bauunternehmen selbst, so sollten Sie unbedingt neben der schon genannten Haftpflichtversicherung auch eine Rohbau- und Bauleistungsversicherung abschließen; auch das Feuerrisiko und andere Elementarschäden sollten abgesichert sein. Manchmal können Sie das alles über eine Police erledigen, manchmal müssen Sie separate Policen abschließen - informieren Sie sich genau über den tatsächlichen Leistungsumfang der Versicherungen.
- Helfer und Eigenleistung am Bau: Manchmal entscheiden Sie sich vielleicht dazu, Teile der Bauleistung selbst zu erbringen oder mithilfe von Bauhelfern - also zum Beispiel Freunden und Verwandten. Bei Bauhelfern sind Sie verpflichtet, diese bei der BG Bau anzumelden und somit gegen Unfall zu versichern. Als Bauherr selbst können Sie sich hier auch freiwillig versichern lassen. Das ist allerdings dermaßen teuer, dass eine private Unfallversicherung mehr Sinn ergibt.
- Weitere Versicherungen: Darüber hinaus ist für die Zeit nach dem Hausbau auch eine Wohngebäudeversicherung sinnvoll, die Schäden an der Gebäudesubstanz bezahlt. Auch eine private Hausratversicherung ist gut, wenn Ihr Hausinventar einen gewissen Wert hat. Oftmals von den Banken auch gefordert wird eine Absicherung gegen das Todesfallrisiko des Hauptverdieners. Das können Sie über eine normale Risikolebensversicherung oder über eine Restschuldversicherung erreichen.
Versicherungen sind ein leidiges Thema: Ignorieren Sie aber nicht die Risiken, die Sie eingehen, wenn Sie sich darum nicht kümmern. Mancher Schaden kann sich nämlich existenzvernichtend auswirken.