Rund um den Bau gibt es einige Bräuche. Der wichtigste ist sicherlich das Richtfest. Und das können Sie auf ganz unterschiedliche Weise begehen.
Wenn der Dachstuhl steht, ist es seit langer Zeit Tradition, dass Bauherr und Handwerker für einen Moment innehalten und das Richtfest feiern. Bis ins 14. Jahrhundert geht dieses Brauchtum schon zurück.
Mit dem Richtfest die Handwerker belohnen
Gerade, wenn Sie gut mit den Handwerkern zusammenarbeiten, ist es nur gerecht, sie bei einem Richtfest dafür ein bisschen zu belohnen. Und auch, wenn vielleicht auf der Baustelle mal die Fetzen fliegen, ist es eine gute Gelegenheit für eine bessere Atmosphäre zu sorgen:
- Zeitpunkt: Der Zeitpunkt ist ziemlich eindeutig definiert. Wenn die letzten Arbeiten am Dachstuhl beendet wurden, kann irgendwann danach das Richtfest stattfinden. Letztendlich bestimmen Sie das genaue Datum. Sie sollten aber darauf achten, dass die Handwerker dafür keine Freizeit opfern müssen, weshalb sich ein Wochentag anbietet. Mit Ihren Freunden können Sie ja dennoch das Richtfest bis in die Nacht ausdehnen.
- Teilnehmer: Sie sind natürlich völlig frei, wen Sie einladen. Üblicherweise sind es aber mindestens die beteiligten Baufirmen, der Bauleiter und der Architekt. Auch zukünftige Nachbarn, Freunde und Verwandte freuen sich mit Sicherheit über eine Einladung.
- Essen: Ein einfaches rustikales Essen ist genau das richtige für ein Richtfest. Sorgen Sie auch für Sitzgelegenheiten.
- Alkohol und Getränke: Natürlich ist es auch üblich, mit Alkohol auf den Bau anzustoßen. Allerdings wird mancher Handwerker hier dankend ablehnen, denn zumindest, wenn er nach dem Fest noch arbeitet, darf er keinen Alkohol trinken. Sorgen Sie in jedem Fall auch für nicht-alkoholische Getränke.
- Besser nicht geizig sein: Es gibt das Gerücht, dass ein Schornsteinbauer einem geizigen Bauherrn einen Zylinder in den Kamin eingemauert hat. Der beißende Rauch sollte ihn dafür bestrafen, dass er allzu geizig bei der Bewirtung der Handwerker war. Deshalb gilt: Sie sollten nicht an Getränken und Essen sparen; es muss aber auch nicht unbedingt Haute Cousine sein. Traditionsbewusste Handwerker revanchieren sich möglicherweise auch, wenn gar kein Richtfest ausgerichtet wird oder hier der Bauherr zu geizig war - da gibt es eine ganze Menge an Gemeinheiten.
- Brauchtum pflegen: Als Bauherr sind Sie für den Richtkranz oder das kleine Bäumchen verantwortlich. Auch müssen Sie möglicheweise einen Nagel einschlagen - hier gibt es eine ganze Reihe an Neckereien, oft verbunden mit Schnaps - und nach dem Anstoßen wird ein Glas zu Boden geworfen. Meist trägt der Zimmermann auch einen Spruch vor. Es gibt eine Vielzahl an Richtfestbrauchtümern.
Nutzen Sie das Richtfest aktiv zur Kontaktpflege und bauen Sie so eine rundum positive Atmosphäre auf. Es krönt ja auch Ihr ganz persönliches Lebensprojekt Eigenheim.