Es gibt viele Wege, wie Hochwasser in Ihr Haus eindringen kann. Da ist zunächst das Oberflächenwasser, welches bis zum Pegelstand der jeweiligen Überschwemmung oder Flut eindringt. In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat das vom 14. auf den 15. Juli 2021 große Schäden verursacht. Zudem war hier das zurückdrängende Wasser aus der Kanalisation, welches zu starken Kontaminierungen geführt hat, ein sehr großes Problem. Auch der sich erhöhende Grundwasserpegel führt zu Schäden.
Kriterien rund um den Hochwasserschutz einer Immobilie
Rund um eine mögliche Überschwemmungsgefahr stellen sich eine Vielzahl an Überlegungen - ein Überblick:
- Gefahrenbeurteilung: Die Versicherungswirtschaft hat für die Einschätzung der Überschwemmungsgefahr zum Beispiel ein Bewertungssystem entwickelt: ZÜRS-Geo. Der Gesamtverband der Versicherer stellt eine Informationswebsite rund um diese Einschätzungen bereit. Sie sind ausschlaggebend dafür, wie teuer eine Versicherung wird, und ob Versicherungsgesellschaften überhaupt dazu bereit sind, solche Risiken zu versichern.
- Nachbessernde Maßnahmen: Im Altbaubestand ist ein Nachbessern möglich, wenn auch sehr aufwändig und teuer. Rückstausicherungen an Wasserleitungen verlangen viele Wohngebäudeversicherer ohnehin, wenn im Schadensfall geleistet werden soll. Sie sind also eine unumgängliche Investition. Daneben können zum Beispiel Hochwasserschutztüren eingebaut werden oder es muss die Substanz besser abgedichtet werden.
- Heiz- und Haustechnik: Ein großes Problem waren in den Überschwemmungsgebieten Öltanks. Sie haben für eine starke Verunreinigung des Wassers gesorgt. Ohnehin ist die Ölheizung auch im Rahmen der Klimaschutzpolitik ein Auslaufmodell. Es ist deshalb sinnvoll, sich über Alternativen Gedanken zu machen. Heiz- und Haustechnik ist oft sehr teuer. Deshalb kann es sinnvoll sein, sie vom Keller etwa ins Dachgeschoss zu verlagern, um sie vor Hochwasser zu schützen.
- Rund ums Haus: Daneben gibt es kleinere und größere Maßnahmen, Hochwasser direkt am Haus frühzeitig abzuwehren. Und hier spielt es schon eine Rolle, wie das Wasser vom Grundstück entweichen kann. Spezielle Gefälle und Schächte, aber auch Mulden und Rigolen, generell unversiegelte Oberflächen wie etwa Rasen helfen dabei, dass Wasser gebremst wird und andere Wege findet.
Es ist immer einfacher, Schutzmaßnahmen in eine generelle Sanierung einer Immobilie einzubetten, sie in diesem Moment also mitzudenken. Gleiches gilt zum Beispiel auch für Themen wie Barrierefreiheit oder auch Klimaschutz. Suchen Sie sich dafür fachkundige Unterstützung, denn es gibt sehr viele Möglichkeiten - und gehen oft weit über den üblichen Standard hinaus.