Sofern Sie ein Haus bauen wollen, ist das Frühjahr der richtige Zeitpunkt für Ihre Planungen. Tipps rund ums Haus und die Finanzierung.
Mit Beginn des Frühjahrs beginnt für viele Menschen der lang ersehnte Bau der eigenen Immobilie. Umso besser ist es, wenn Sie die Wintermonate dazu nutzen, in die konkrete Vorbereitungsplanung einzutreten.
Tipps rund um den Hausbau
Sehr grob zusammengefasst gibt es zwei Modelle, wie Sie Ihr Haus realisieren können: über das sogenannte Bauherrenmodell oder als Architektenhaus. Während Sie beim Bauherrenmodell quasi als Käufer einer schlüsselfertigen Immobilie auftreten, sind Sie beim Architektenhaus "echter" Bauherr und für alles selbst verantwortlich. Dennoch - eine gute Vorbereitung ist in beiden Fällen sinnvoll:
- Versicherungsschutz prüfen: Sofern Sie als Bauherr selbst für den Bau der Immobilie verantwortlich sind, ist nun (spätestens) der Zeitpunkt gekommen, für eine vernünftige Absicherung Ihrer Baustelle zu sorgen. Standard sind hier die Bauherrenhaftpflicht- und die Bauwesensversicherung. Die Haftpflicht ist möglicherweise - allerdings nicht zwingend und manchmal auch nicht in ausreichender Höhe - über die private Haftpflichtversicherung mitabgedeckt. Es gilt also: Kontrollieren Sie die Verträge! Als Käufer eines Bauträgerhauses oder einer Neubauwohnung in einer Eigentumswohnanlage sind Sie von diesen Versicherungen entbunden. Der Bauträger kümmert sich darum.
- Eigenleistung kalkulieren: Manchmal ist Ihre eigene Arbeit an dem Haus über die sogenannte Muskelhypothek auch indirekter Bestandteil Ihrer Finanzierung. Es gilt aber noch eine andere Regel: Eine wirklich vernünftige Eigenleistung ist Ihre eigene gründliche Vorbereitung und Planung - damit können Sie sich auch körperlich nicht überlasten. Hingegen wird die Anstrengung von handwerklicher und körperlicher Arbeit von vielen Laien oft maßlos unterschätzt. Machen Sie nicht den gleichen Fehler und setzen Sie Ihre Eigenleistung immer zeitunkritisch ein - also am besten am Ende einer Gewerkefolge und nicht am Beginn. Unterschätzen Sie auch nicht den Aufwand: Wer jedes Wochenende und nach jedem Feierabend jede freie Minute ins Haus steckt, ist schnell frustriert.
- Bauherrentagebuch führen: Ein wirklich guter Tipp ist es, egal, ob Sie nun mit dem Bauträger oder dem Architekten bauen, dass Sie den Bauvorgang für sich gut dokumentieren. Denn im Verlaufe eines Baus werden auch viele mündliche Absprachen getroffen - zwar hat Ihr Bauherrentagebuch nicht unbedingt einen formal-rechtlichen Charakter, aber Sie wissen dann wenigstens noch nach Wochen, wie bestimmte Dinge vereinbart wurden. Packen Sie auch Fotos und alle erdenklichen Unterlagen in Ihr Bauherrentagebuch.
- Fachliche Begleitung auswählen: Gerade, wenn Sie mit Bauträgern bauen, sollten Sie sich nach Möglichkeit fachkundig begleiten lassen. Zwar hat der Baubegleiter keine formale Befugnis gegenüber dem Bauträger, aber seine fachliche Expertise überzeugt und beruhigt auch Gemüter. Sparen Sie sich das dafür notwendige Honorar auf keinen Fall, Sie werden es bereuen. Und jetzt ist auch noch ausreichend Zeit, einen kompetenten Begleiter zu finden. Sofern Sie ein Architektenhaus bauen, ist der Architekt auch gleichzeitig Ihr Baubegleiter.
- Ausstattung festzurren: Je genauer Sie vor dem Baubeginn wissen, was Sie wollen, desto besser ist es - denn desto besser ist der Preis kalkulierbar. Beim Bauträgermodell werden viele Details über die sogenannte Bemusterung geklärt; beim Architektenhaus oftmals mehrere Angebote eingeholt. Nutzen Sie die dunklen Januarmonate, um genau zu entscheiden, was Sie eigentlich wollen. Sofern Sie während des Bauverlaufs Änderungswünsche haben, wird es nicht nur teuer, sondern es kann auch die Bauzeitenplanung durcheinander bringen.
- Nicht auf Naht umziehen: Ein ebenfalls sehr häufiger Fehler ist es, die Zeit bis zum Umzug zu knapp zu kalkulieren. Es gilt: Nehmen Sie sich selbst sehr viel Zeit für den Hausbau, nach Möglichkeit sollten auch keine weiteren größeren Projekte in dieser Zeit anstehen. Und kündigen Sie Ihren Mietvertrag auf keinen Fall jetzt schon, sondern erst, wenn die Immobilie bezugsfertig ist. Sie müssen dann neben der Finanzierung auch eine Zeitlang parallel Miete zahlen, aber Sie geraten auch nicht in unnötigen und belastenden Stress.
In der Regel werden Sie nur einmal im Leben ein eigenes Haus bauen. Gehen Sie mit dieser Chance nicht gedankenlos um. Man kann sich am Ende vieles schönreden, abernatürlich ist es sehr selten so, dass beim Hausbau alles glattgeht. Aber durch eine gute Vorplanung können Sie den Stress minimieren.